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Mehr Kommunikation wagen

Geschrieben am 29. Juni 2018.
Veröffentlicht in Agentur.

Kommunikation wagenModern business people silhouettes @ SentavioDie Interne Kommunikation in den Unternehmen verändert sich drastisch. Bewährte Strukturen werden schnell mal wegdigitalisiert. Die Motivation sind  Rationalisierung und Einsparungen. Intranets mit Social Media-Funktionen, Content Management Systeme und Wikis sollen dann plötzlich ersetzen, was sich über längere Zeit entwickelt hat. Manchmal merkt man erst wenn sie weg sind, wie sehr sie fehlen. Live-Kommunikation ist davon noch relativ wenig berührt.

Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Unternehmen sind getrieben. Unternehmensberater und wechselnde Führungskräfte sorgen für permanente Veränderung. In der Regel sind das die Verdichtung des Workloads und die Umverteilung von Verantwortung auf immer weniger Schultern. Die Zeiten sind alles andere als beschaulich, Achtsamkeit verkommt zum reinen Schlagwort: „Man müsste“, aber Mann oder Frau kommen nicht mehr dazu.

Parallel erobert die Digitalisierung die interne Kommunikation. Intranet, Blogs, Emails, Whatsapp-Gruppen oder andere Social-Media-Tools ergänzen sich mit Webkonferenzen, ob Skype oder GotoMeeting. In einigen Unternehmen ersetzen die digitalen Tools die institutionalisierte interne Kommunikation. Interessanterweise hat das aber nicht den Effekt, dass jetzt auch einfacher Bottom-Up kommuniziert wird, sondern - streng hierarchisch - Top-Down die Hauptkommunikationsrichtung bleibt.

Als Beobachter staune ich, was in Unternehmen so passiert. Menschen werden da zu Labortieren. Ob neue Managementparadigmen oder Change-Hypes Fluch oder Segen sind, kann sich oft nicht mehr erweisen, denn die nächste Welle schwappt schon über die Mitarbeiter. Umso wichtiger ist eine strategische interne Kommunikation. Die ist zwar auf den ersten Blick nicht immer effizient, aber effektiv und auf lange Sicht vielleicht sogar effizienter.

Die vertikale Interne Kommunikation in Unternehmen lässt sich gut digitalisieren, wenn die Bereitschaft zur Nutzung entsprechender Tools da ist. Dabei sollte die Kommunikation nicht nur als effizienter Verkündigungskanal genutzt werden, sondern wirklicher Austausch stattfinden. Das braucht oft mehr Mut und Bereitschaft zu einem Kulturwechsel, als eine Umstrukturierung oder die Einführung eines neuen Vertriebskonzepts. Das gilt aber auch und gerade für die Live-Kommunikation. Niemand braucht heute noch Verkündigungsevents alter Schule, außer den traditionalistischen Führungskräften, die auf ihnen bestehen. Live-Kommunikation sollte gerade bei hierarchieübergreifenden Zielgruppen den ehrlichen Austausch auf Augenhöhe ermöglichen. Naiv angesichts von Angstkultur in Konzernen? Mit bewährten Methoden wie Designthinking oder Barcamps schafft man Schutzmechanismen für die Teilnehmer, Kritik und Verbesserungen „repressionsfrei“ äußern zu können. Und solche Events bieten die Chance zur Achtsamkeit, wenn das Programm dafür bewusst „Lücken“ lässt, - und nicht erst nach Mitternacht an der Hotelbar.

Horizontale Kommunikation, auf einer Funktions- oder Hierarchie-Ebene, braucht mehr Zeit für direkten Austausch. In großen und komplexen Strukturen ist der nicht einfach zu organisieren. Wer ist denn noch mit seinen Kolleginnen und Kollegen zur gleichen Zeit am gleichen Ort? Live-Kommunikation kann einen niederschwelligen Rahmen und Freiraum bieten. Große Inszenierungen oder teure oder zeitaufwändig zu erreichende Destinationen sind kein Muss. Ob die interne Kommunikation dann effizient oder effektiv ist, wird sich zeigen.

Autor: Stephan Schäfer-Mehdi


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